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Aussenanlagen: Einfriedungen und Tore

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Baukonstruktionen in Außenanlagen – Einfriedungen und Tore

Baukonstruktionen in Außenanlagen – Einfriedungen und Tore

Die Einfriedungen und Toranlagen (KG 540) bilden das Rückgrat der Außenanlagensicherung und Zutrittskontrolle. Eine solide und regelkonforme Ausführung umfasst robuste Zäune (z.B. Doppelstabmatten, feuerverzinkt und optional beschichtet), abgestimmt auf Sicherheits- und Designansprüche, Verschiedene Torlösungen (Drehflügel- und Schiebetore, Torschranken) mit passgenauer Antriebs- und Steuerungstechnik sowie umfangreichen Sicherheitsfunktionen, Fundament- und Erdarbeiten in Hinblick auf Statik, Frosttiefe und Geländeverhältnisse, elektrische und IT-Anbindung für reibungslose und sichere Automatisierung, samt Schnittstellen zu Brandmeldeanlagen und Gebäudetechnik, umfassende Sicherheits- und Brandschutzvorkehrungen wie Panikfunktionen und Feuerwehrschließung und regelmäßige Wartung und Pflege zur Sicherstellung der dauerhaften Funktionsbereitschaft.

Durch eine fachgerechte Planung und Ausführung nach den einschlägigen Normen und in Abstimmung mit den Behörden wird eine langlebige, sichere und optisch ansprechende Lösung für Einfriedungen und Tore gewährleistet.

Zielsetzung

Einfriedungen in Außenanlagen dienen in erster Linie der Abgrenzung von Grundstücken bzw. Betriebsflächen sowie der gezielten Regelung von Personen- und Fahrzeugströmen. Sie übernehmen Schutzfunktionen (z.B. Einbruchhemmung, Zugangskontrolle) und werden häufig mit Tor- und Schrankenanlagen kombiniert, um geregelte Zu- und Abfahrten sicherzustellen. Durch ihre oft prominente Lage stellen sie zugleich ein gestalterisches Element dar und sollten an das architektonische Umfeld angepasst werden.

Normen, Richtlinien und Vorschriften

  • DIN EN 13241: Anforderungen und Prüfverfahren für Tore in Industrie, Gewerbe und Wohnbereichen.

  • DIN EN 12453: Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore – Anforderungen.

  • DIN EN ISO 1461: Feuerverzinken von Stahlteilen (Korrosionsschutz).

  • Maschinenrichtlinie (2006/42/EG): Relevanz für kraftbetätigte Tore, Schranken und Antriebe.

  • Landesbauordnungen, ggf. Baugenehmigungspflichten: Für Zäune und Tore bestimmter Höhe und Ausmaße.

  • Brandschutzbestimmungen (z.B. automatische Öffnung im Brandfall, Feuerwehrzufahrt): Festlegungen in Abstimmung mit der zuständigen Branddirektion.

Darüber hinaus sind regionale und örtliche Vorschriften (z.B. zum Landschafts- oder Denkmalschutz, Stadtbildsatzungen, Satzungen für Industriegebiete, Arbeits- und Betriebssicherheitsvorschriften etc.) zu beachten.

Konstruktion und Materialien - Doppelstabmattenzaun

  • Typische Maschenweite: 50/200 mm.

  • Waagerechte Stäbe (innen und außen): Ø 8 mm, senkrechte Stäbe: Ø 6 mm.

  • Höhe abhängig vom Einsatzzweck, z.B. 1,2–2,5 m.

  • Feuerverzinkung nach DIN EN ISO 1461, ggf. zusätzliche Pulverbeschichtung in RAL-Farben.

Pfosten und Befestigung

  • Pfostenabstand ca. 2,5 m (angepasst an Zaunmattenbreite).

  • Ausführung mit Abdeckleisten und passenden Befestigungselementen (z.B. Klemmplättchen, Schellen).

  • Materialstärke und Querschnitt gemäß statischen Erfordernissen.

Fundamente und Erdarbeiten - Fundamenttyp

  • Punktfundamente oder Streifenfundamente aus Beton (Frostsicherheit gemäß regionaler Frosttiefe).

  • Betonqualität (z.B. C20/25 oder höher), Bewehrung nach Statik.

Erdarbeiten

  • Ausschachten der Fundamentgruben.

  • Verfüllen und Verdichten des Erdreichs nach dem Einsetzen der Fundamente.

  • Berücksichtigung etwaiger Geländeanpassungen (Nivellierung, Gefälle).

Oberflächen und Gestaltung - Korrosionsschutz

  • Feuerverzinkte Oberflächen (DIN EN ISO 1461).

  • Optional Pulverlackierung (z.B. RAL 6005 Moosgrün, RAL 7016 Anthrazitgrau etc.).

Designaspekte

  • Bei repräsentativen Objekten ggf. alternative Zaunfüllungen (Stahlblech, Lochblech, Stabgitter).

  • Abstimmung mit Gestaltungs- oder Denkmalschutzauflagen.

Drehflügeltore - Konstruktion

  • Ausführung als ein- oder zweiflügeliges Tor, z.B. mit umlaufendem Stahlrahmen aus Vierkantrohr.

  • Füllung analog zum Doppelstabmattenzaun (oder andere gewünschte Füllung).

  • Schließmechanismen: Doppel-Einsteckschloss mit Profilzylinder, ggf. Panikfunktion für Fluchtwege.

  • Drücker- bzw. Türklinken-Garnituren, Durchgreifschutz, Klingel-/ Gegensprechanlage nach Bedarf.

Antrieb und Steuerung

  • Manuell oder elektrisch angetrieben.

  • Elektrischer Antrieb mit Funkfernbedienung, externer Schnittstelle, Schlüsselschalter und Totmannsteuerung.

  • Sicherheitseinrichtungen (z.B. Lichtschranken, Laser-Horizontalsensoren) zur Vermeidung von Kollisionen.

  • Automatische Öffnung im Brandfall (Feuerwehrzufahrt) nach Anbindung an Brandmelde-/Steuerzentrale.

Fundamente und Montage

  • Stützpfosten in separaten Fundamenten, dimensioniert nach Torgröße und -gewicht.

  • Flügelanschläge und Bodenhülsen ggf. in der Verkehrsfläche integriert.

Schiebetore (freitragend oder auf Laufschiene) - Konstruktion

  • Umlaufender Rahmen aus Stahlvierkantrohr, Füllung meist Doppelstabmatte passend zum Zaun.

  • Freitragende Ausführung ohne Bodenschiene (geringer Wartungsaufwand, barrierefrei).

  • Größere Torbreiten (z.B. 6–12 m lichte Weite) problemlos realisierbar.

Antrieb und Steuerung

  • Zahnriemen- oder Zahnstangenantrieb mit elektrischem Motor.

  • Steuerung per Funkfernbedienung, externen Schnittstellen (z.B. Gebäudetechnik), Schlüsselschalter und Totmannfunktion.

  • Sicherheit: Laser-Sensorik, Lichtschranken, Schaltleisten zur Hinderniserkennung und Vermeidung von Personenschäden.

  • Brandfallsteuerung: Möglichkeit zur automatischen Toröffnung über Feuerwehrschließung (z.B. Dreikant).

Fundamente

  • Robustes Unterfundament, das die Auskragung des freitragenden Tors sicher trägt.

  • Schienenfundament bei Schiebetoren mit Bodenschiene (ggf. Entwässerung berücksichtigen).

Konstruktion

  • Freitragender Schrankenbaum aus Aluminium, meist mit roten reflektierenden Signalstreifen und ggf. integrierter LED-Lichtleiste.

  • Unterkriechschutz (z.B. Gitter oder Schürze), gummigepufferte Baumunterkante.

  • Korpus aus Edelstahl oder Stahlblech, pulverbeschichtet.

Antrieb und Steuerung

  • Elektrisch angetrieben mit Frequenzumrichter für gleichmäßige Bewegungen.

  • Steuerung über Funk, Taster, Kartenleser oder übergeordnete Systeme (Parkraummanagement).

  • Sicherheitseinrichtung (Laser-Horizontalsensoren, Lichtschranken), Rückfahrautomatik bei Hinderniserkennung.

  • Automatische Öffnung im Brandfall (Feuerwehrzufahrt).

Fundamente und Montage

  • Punktfundament(e) für den Antriebskörper und ggf. Pendelstützen.

  • Kabelkanäle für Strom- und Steuerleitungen.

Feuerverzinkung

  • Stahlbauteile gemäß DIN EN ISO 1461 verzinken, um langfristigen Schutz gegen Rost zu gewährleisten.

Zusätzliche Beschichtung

  • Optional: Pulverbeschichtung auf Verzinkung, insbesondere in repräsentativen Bereichen oder bei Corporate-Design-Vorgaben.

  • Farbtöne gemäß RAL (z.B. RAL 7016 Anthrazitgrau, RAL 6005 Moosgrün u.a.).

  • Schichtdicken und Prüfungen (Haftung, Korrosionsbeständigkeit) beachten.

Edelstahl- und Aluminiumteile

  • Edelstahl (ggf. gebürstet oder pulverbeschichtet), Aluminium (eloxiert oder pulverbeschichtet) für besonders korrosionsbelastete Bereiche (z.B. Küstenklima) oder anspruchsvolle Optik.

Stromversorgung

  • Kabelquerschnitte und Absicherung auf Motorleistung und Steuerungskomponenten abgestimmt.

  • Verwendung geeigneter Erdkabel (z.B. NYY) bei unterirdischer Verlegung.

Steuerleitungen

  • Zuleitungen für Sensoren (Lichtschranken, Laser, Schaltleisten), Brandmeldeanlagen, Gegensprechanlagen, Kartenleser, ggf. Netzwerkverbindungen (LAN/BUS-System).

Bedienung und Schnittstellen

  • Zentralen bzw. Schalteinheiten können im Innen- oder Außenbereich (Wetterschutzgehäuse) installiert sein.

  • Einbindung in bestehende Gebäudeleittechnik (GLT) oder Smart-Home-Systeme.

  • Dokumentation aller Schaltpläne, Leitungswege, Bedienungs- und Wartungsanleitungen.

Personen- und Fahrzeugschutz

  • Erkennungstechnik (z.B. Laser, Lichtschranken) verhindert Kollisionen mit Torflügeln oder Schrankenbäumen.

  • Totmannsteuerung oder selbsttätige Reversierung bei Kontakt/Erkennung eines Hindernisses.

Brandschutzanforderungen

  • Automatische Öffnung bei Feueralarm oder Stromausfall zur Freigabe von Feuerwehrzufahrten.

  • Feuerwehrschließung (z.B. Dreikant, Halbzylinder PFZ) in Absprache mit der zuständigen Branddirektion.

Fluchtwege

  • Bei Toren, die auf Rettungswegen liegen: Panikfunktion, jederzeitige manuelle Entriegelung von innen.

  • Ggf. separate Fluchttüren oder Notausgangstüren neben größeren Toranlagen.

Statik und Windlasten

  • Anpassung an örtliche Windlastzonen (DIN EN 1991-1-4), Nachweis von Standsicherheit insbesondere bei großen Höhen und Breiten.

Entwässerung und Frostsicherheit

  • Fundamenttiefe gemäß regionaler Frosttiefe, mindestens 80–100 cm (in Deutschland);

  • Entwässerungsmaßnahmen bei längeren Schienenfundamenten (Schiebetore) oder tiefliegenden Bereichen.

Beschilderung und Markierungen

  • Sicherheitshinweise (z.B. „Achtung, Tor schließt automatisch!“).

  • Bei Betriebsgeländen: ggf. Wegweisung, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Bodenmarkierungen.

Gestaltung und Umwelt

  • Integration ins Landschafts- oder Stadtkonzept (Farbwahl, Bepflanzung, Sichtschutzmaßnahmen).

  • Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien.

  • Energieeffiziente Antriebe, LED-Beleuchtung und mögliche Solarversorgung in abgelegenen Bereichen.

Regelmäßige Prüfungen

  • Überwachung aller beweglichen Teile (Antriebe, Führungselemente, Schlösser).

  • Kontrolle und Funktionsprüfung der Sicherheitseinrichtungen (Lichtschranken, Sensoren, Schließkanten).

Wartungsverträge

  • Empfohlen, um eine dauerhafte Betriebssicherheit zu gewährleisten und gesetzliche/versicherungsrelevante Anforderungen einzuhalten.

Ersatzteile

  • Bevorratung gängiger Verschleißteile (z.B. Antriebsriemen, Sensoren, Federn).

Dokumentation

  • Übergabe einer ausführlichen Dokumentation mit Betriebs-, Wartungs- und Montageanleitungen.

  • Schaltpläne und Prüfprotokolle sollten nachvollziehbar aufbewahrt werden.