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Planungsbegleitendes FM

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Gestaltungs-, Betriebs- und Wartungsanforderungen an Außenanlagen frühzeitig im Projekt verankern

Gestaltungs-, Betriebs- und Wartungsanforderungen an Außenanlagen frühzeitig im Projekt verankern

Außenanlagen wie Verkehrsflächen, Grünflächen, Wege, Plätze, Einfriedungen oder Ver- und Entsorgungsinfrastruktur sind integraler Bestandteil jeder Liegenschaft. In der Praxis werden sie jedoch oft zu spät oder unzureichend in die Gesamtplanung eingebunden – mit erheblichen Folgen für Betrieb, Unterhalt und Nachhaltigkeit. Ein planungsbegleitendes Facility Management (bFM) stellt sicher, dass Betriebsanforderungen, Wartbarkeit, Pflegeintensität und Betreiberpflichten bereits während der Planungs- und Bauphase berücksichtigt werden. So lassen sich Nutzungskonflikte, hohe Folgekosten und Nachrüstpflichten vermeiden – und die Lebenszyklustauglichkeit der Außenanlage gezielt verbessern.

Das planungsbegleitende Facility Management bei Außenanlagen stellt sicher, dass nicht nur optische und funktionale Anforderungen, sondern auch Betriebs- und Instandhaltungsrealitäten berücksichtigt werden. Nur wenn bFM frühzeitig eingebunden wird, lassen sich Folgekosten minimieren, Nutzerkomfort verbessern und Betreiberpflichten revisionssicher erfüllen. Außenanlagen werden dadurch nicht nur gestaltet – sondern auch nachhaltig bewirtschaftbar gemacht.

Zielsetzung des planungsbegleitenden FM bei Außenanlagen

  • Sicherstellung der wirtschaftlichen und betriebssicheren Nutzung aller Außenbereiche

  • Frühzeitige Integration von Pflege-, Instandhaltungs- und Betreiberanforderungen

  • Vermeidung von Planungsfehlern und Nutzungskonflikten durch FM-Perspektive

  • Vorbereitung der späteren CAFM-Integration und Betreiberverantwortung

  • Optimierung von Lebenszykluskosten, Flächennutzung und Nachhaltigkeitskennzahlen

Typische Außenanlagen mit FM-Relevanz

Bereich

Beispiele

Verkehrsflächen

Zufahrten, Parkplätze, Feuerwehrzufahrten, Gehwege

Grünflächen

Rasen, Bäume, Sträucher, Staudenflächen, Blumenbeete

Entsorgungszonen

Müllplätze, Wertstoffinseln, Containerstandorte

Einfriedungen und Zäune

Zäune, Tore, Schranken, Sicherheitszonen

Beleuchtung und Infrastruktur

Mastleuchten, Steckdosen, Entwässerung, Drainagen

Bewässerung / Retention

Versickerungsflächen, Zisternen, Bewässerungssysteme

Möblierung / Ausstattung

Sitzbänke, Fahrradständer, Schilder, Müllbehälter

Planungsphase (LPH 1–4)

  • Flächenkonzepte auf Wartbarkeit und Pflegebedarf prüfen

  • Auswahl nachhaltiger Materialien mit geringer Pflegeintensität

  • Abstimmung mit Entsorgungs- und Reinigungslogistik

  • Schneeräum- und Streupläne berücksichtigen

  • Integration von Sicherheitsanforderungen (Beleuchtung, Sichtachsen, Einsehbarkeit)

Ausführungsplanung (LPH 5–6)

  • Definition von Revisionszonen (z. B. Entwässerungsschächte)

  • Abstimmung von Pflanzenauswahl mit Pflegekonzept (z. B. Bodendecker statt Rasen)

  • Prüfung auf Maschinenzugänglichkeit (z. B. für Kehr- oder Mähfahrzeuge)

  • Auswahl vandalismussicherer Ausstattungselemente

  • Vorplanung für spätere Digitalisierung (z. B. Sensorik, automatisierte Bewässerung)

Bauausführung und Abnahme (LPH 7–8)

  • Begleitung der Ausführung aus Sicht von Reinigung, Instandhaltung, Entsorgung

  • Abnahme mit FM-relevanter Checkliste (z. B. Erreichbarkeit, Entleerbarkeit, Pflegezugang)

  • Zählerübergaben, Medienanschlüsse dokumentieren

  • Vorbereitung der Integration in das CAFM-System

Betrieblich relevante Fragestellungen im bFM

  • Sind Containerstandorte leicht erreichbar und barrierefrei für Müllfahrzeuge?

  • Können Pflanzen ohne Spezialgerät gepflegt werden?

  • Gibt es tote Winkel oder schlecht einsehbare Bereiche?

  • Sind Oberflächen frost- und streumitteltauglich?

  • Gibt es Entwässerungskonzepte für Starkregen?

  • Sind alle Flächen wartungsfrei oder wartungsarm gestaltet?

Integration in CAFM und Betreiberverantwortung

  • Flächenverortung und Nutzungscodierung (z. B. nach DIN 277 oder DIN 18960)

  • Zuweisung zu Reinigungs- oder Pflegeintervallen

  • Integration in Wartungs- und Kontrollkalender (z. B. Spielplatzprüfung, Baumschau)

  • Dokumentation von Gewährleistungsflächen und Pflegefristen (z. B. Grünpflege 2 Jahre nach Abnahme)

  • Verknüpfung mit FM-Dienstleistern (z. B. digitale Pflegeaufträge, Winterdienstplanung)

Erfolgsfaktoren

Erfolgsfaktor

Bedeutung

Frühe FM-Einbindung

bereits ab Vorplanung möglich, z. B. bei Flächennutzung

Abstimmung mit Pflegefirmen

Praxisrückmeldung zur Maschineneignung, Pflegeintensität

Digitale Übergabefähigkeit

Integration in CAFM, Gewährleistungsdaten, Pflegekonzept

Nachhaltigkeitsprüfung

z. B. durch Materialwahl, Bewässerung, Biodiversität

Eindeutige Verantwortlichkeiten

Pflege, Reinigung, Entsorgung, Winterdienst definieren