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Anweisende Dokumentation

Facility Management: Aussenanlagen » Konzeption » Anweisende Dokumentation

Verbindliche Regelungen für Betrieb, Pflege, Sicherheit und Nachweispflichten im Flächenmanagement

Verbindliche Regelungen für Betrieb, Pflege, Sicherheit und Nachweispflichten im Flächenmanagement

Außenanlagen – ob Verkehrsflächen, Grünflächen, Retentionsbereiche oder Aufenthaltszonen – sind technisch anspruchsvolle Bestandteile jeder Liegenschaft. Ihr sicherer, nachhaltiger und wirtschaftlicher Betrieb erfordert klar geregelte Zuständigkeiten, Abläufe und Prüffristen. Die anweisende Dokumentation stellt dafür das zentrale Regelwerk dar. Sie beschreibt alle relevanten Prozesse, Verantwortlichkeiten und Standards, die für Pflege, Wartung, Reinigung, Verkehrssicherheit, Entsorgung und Nachweisdokumentation notwendig sind. Sie ist unverzichtbar für Betreiberverantwortung, Dienstleistersteuerung, Compliance und Auditfestigkeit. Die anweisende Dokumentation ist das zentrale Steuerungsinstrument für die Nutzung, Pflege und Kontrolle von Außenanlagen. Sie schafft Verbindlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Struktur, schützt Betreiberverantwortliche, erleichtert die Dienstleistersteuerung – und bildet die Grundlage für einen modernen, wirtschaftlichen und ESG-konformen Flächenbetrieb.

Zielsetzung der anweisenden Dokumentation für Außenanlagen

  • Sicherstellung eines regelkonformen und wirtschaftlich steuerbaren Betriebs

  • Festlegung von Verantwortlichkeiten, Prüfpflichten und Pflegeintervallen

  • Grundlage für Ausschreibungen und Leistungsverzeichnisse

  • Unterstützung bei Schulungen, Unterweisungen und Kontrollen

  • Vorbereitung auf Audits, Behördenprüfungen und Nachhaltigkeitsberichte

Geltungsbereich und Anwendungszweck

  • Betrifft alle außenliegenden Flächen, Ausstattungselemente und technischen Systeme

  • Gilt für interne Mitarbeitende, Dienstleister und Fremdfirmen

  • Definition der Begriffe (z. B. Pflegeklasse, Ausstattung, Sonderfläche)

Organisationsstruktur und Verantwortlichkeiten

  • Benennung der Betreiberverantwortlichen nach VDI 3810 und DIN 18960

  • Zuständigkeiten für: Pflege und Reinigung

  • Verkehrssicherheitskontrollen

  • Instandsetzung / Störmeldungen

  • Vergabe und Steuerung externer Leistungen

  • Vertretungsregelungen, Schnittstellenmanagement

Flächenkategorien und Nutzungstypen

  • Verkehrsflächen (Wege, Zufahrten, Stellplätze, Feuerwehrzufahrten)

  • Grün- und Vegetationsflächen (Rasen, Pflanzungen, Bäume)

  • Retentions- und Entwässerungssysteme

  • Ausstattung (z. B. Sitzbänke, Poller, Fahrradständer)

  • Entsorgungsbereiche (Container, Wertstoffinseln)

Pflege- und Wartungsanforderungen

  • Pflegeklassen nach DIN 18919 oder betrieblichen Standards

  • Intervallvorgaben für: Rasen- und Gehölzpflege

  • Laub- und Abfallentfernung

  • Reinigung befestigter Flächen

  • Kontrolle und Wartung von Ausstattungen

  • Baumschau, Spielplatzprüfung, Entwässerungssysteme

  • Dokumentationspflichten für ausgeführte Leistungen

Winterdienst und Verkehrssicherheit

  • Festlegung der Räum- und Streupflichten (Flächen, Zeiten, Intervalle)

  • Handlungsanweisungen bei Glätte, Schneefall oder Eisregen

  • Pflicht zur Einsatzdokumentation (zeitlich, örtlich, ausführungstechnisch)

  • Eskalationsprozesse bei Nichtdurchführung oder Gefährdung

Nachhaltigkeit, Biodiversität und ESG-Anforderungen

  • Pflege von ESG-relevanten Flächen (z. B. Extensivbegrünung, Entsiegelung)

  • Verzicht auf Pestizide, Auswahl standortgerechter Bepflanzung

  • Anforderungen an Entwässerung, Regenwassermanagement, Versickerung

  • Nachweisführung zur CO₂-Bilanzierung (z. B. durch reduzierte Flächenpflege)

Schulung und Unterweisung

  • Inhalte für Mitarbeiterschulungen (z. B. Verkehrssicherheit, Entwässerungspflege)

  • Schulungsrhythmen, Pflichtdokumentation, Teilnehmernachweis

  • Einweisung von Fremdfirmen in Nutzung und Pflegebereiche

  • Integration in EHS- oder CAFM-Systeme

Notfallmanagement und Schadensmeldung

  • Meldestruktur bei Schadstellen, Unfällen, Störungen

  • Formblätter für Sofortmaßnahmen und Rückmeldung

  • Eskalationsmatrix für sicherheitsrelevante Mängel

  • Übergabe an Instandsetzung oder Fachbereich mit Rückverfolgung

Dokumentationspflichten

  • digitale oder analoge Protokollierung

  • Prüfberichte (Spielplätze, Bäume, Lichtanlagen, Poller etc.)

  • Wartungsnachweise, Bilderdokumentation, Leistungsverfolgung

  • Ablage- und Löschkonzepte für Auditfähigkeit und DSGVO-Compliance

Bereitstellung und Pflege der Dokumentation

  • zentrale Ablage im Intranet, CAFM oder Qualitätsmanagementsystem

  • Zugriff für: Facility Management

  • Fremdfirmen / Dienstleister

  • Objektverantwortliche

  • Änderungsmanagement mit Versionierung, Änderungsfreigabe, Archivierung

  • Lesebestätigung für Verantwortliche (analog oder digital)

Integration in Facility-Systeme

  • Verknüpfung mit CAFM-System (Flächencodes, Pflegeklassen, Prüfzyklen)

  • Zuordnung zu Verträgen, Leistungsbereichen und Zuständigkeiten

  • Kopplung mit mobilen Apps für Kontrollroutinen und Störungsrückmeldung

  • Kennzahlenverfolgung für ESG-Reporting, Kosten- und Qualitätssteuerung

Erfolgsfaktoren für eine wirksame Dokumentation

Erfolgsfaktor

Bedeutung

Einfache, praxisnahe Sprache

Verständlichkeit für Ausführende und Dokumentierende

Klarer Geltungsbereich

Vermeidung von Zuständigkeitslücken

Systematische Pflege

Regelmäßige Aktualisierung bei Flächenänderung / Projektübergabe

Digitale Verfügbarkeit

Nutzung durch mobile Endgeräte und FM-Systeme

Schulungsintegration

Regelwerke als Basis für Unterweisungen und Audits