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Nistkästen / Koloniekästen

Facility Management: Aussenanlagen » Grünanlagen » Nistkästen

Nistkästen und Koloniekästen für betriebliche Immobilien

Nistkästen und Koloniekästen für betriebliche Immobilien

Die Integration von Nistkästen bzw. Koloniekästen (größere, gemeinsam genutzte Brutstätten) an einer betrieblichen Immobilie ist ein wichtiger Schritt, um die biologische Vielfalt zu fördern und einen ökologischen Mehrwert zu schaffen. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, ihre Gebäude und Außenanlagen naturnah zu gestalten und heimischen Tierarten Nist- und Lebensräume anzubieten. Ob als Teil einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie, als Ausgleichsmaßnahme oder aus Überzeugung für Umwelt und Biodiversität – die Vorteile liegen auf der Hand, wie Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Imagegewinn, Möglichkeit zur Einbindung in CSR-/Umweltberichte und Gebäudezertifizierungen und praktischer Artenschutz auf dem Firmengelände, der sich mit moderatem Pflegeaufwand langfristig umsetzen lässt

Eine sorgfältige Planung (Standort, Art der Kästen, Befestigung) sowie eine regelmäßige Wartung stellen sicher, dass die Kästen dauerhaft angenommen werden und Mensch wie Tier davon profitieren. So kann ein Unternehmen nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch zukunftsfähig agieren.

Bedeutung im Facility Management

  • Förderung der Biodiversität: Durch die Urbanisierung und intensive Landwirtschaft schwinden natürliche Brut- und Lebensräume vieler Vogelarten. Nist- und Koloniekästen helfen, diesen Mangel auszugleichen.

  • Auch Fledermauskästen oder Nisthilfen für Wildbienen (Insektenhotels) lassen sich in ein umfassendes Artenschutzkonzept integrieren.

  • Ökologischer Imagegewinn: Unternehmen, die sich für den Natur- und Artenschutz engagieren, stärken ihr nachhaltiges Image und können dies in ihrer Öffentlichkeitsarbeit (z. B. CSR-Berichten, Umwelt- und Nachhaltigkeitszertifikaten) hervorheben.

  • Viele Gebäudezertifizierungen (z. B. DGNB, LEED, BREEAM) honorieren Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in oder an Gebäuden.

  • Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen: Im Rahmen von Genehmigungsverfahren (z. B. bei Umbauten, Neubauten, Sanierungen) werden teils naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen gefordert. Nistkästen können zur Kompensation von Eingriffen (z. B. Baumfällungen) beitragen, sofern die lokal zuständige Behörde dies anerkennt.

Arten und Funktionsweisen

  • Einfache Nistkästen: Klassische Vogelhäuser oder Höhlenbrüterkästen (z. B. für Meisen, Spatzen, Stare) werden einzeln aufgehängt oder an Fassaden/Bäumen montiert.

  • Einfluglochgröße und Positionierung sind je nach Vogelart unterschiedlich. Meisen bevorzugen kleine Öffnungen (ca. 26–32 mm), Stare etwas größere (ca. 45 mm).

  • Koloniekästen: Diese Kästen sind mehrkammerig angelegt und bieten gleich mehreren Paaren einer Art (z. B. Haussperlingen, Mauerseglern oder Staren) Platz für die Brutsaison.

  • Koloniekästen eignen sich besonders, wenn eine größere Populationsstärkung einer Art gewünscht ist oder wenn die Vogelart ohnehin in Kolonien brütet (etwa Mauersegler).

  • Fassadenelemente und Sonderlösungen: Für Neubau- oder Sanierungsprojekte sind in die Fassade integrierte Nisthilfen möglich, die sich optisch anpassen und ganzjährig verbleiben können.

  • Diese Fassadenelemente gelten teils als bauliche Bestandteile und müssen entsprechend brandschutztechnisch und statisch geprüft werden (z. B. keine Beeinträchtigung des Dämmmaterials).

Standortwahl und Installation

  • Höhe und Ausrichtung: Nistkästen sollten in der Regel in einer Höhe von mindestens 2–3 Metern angebracht werden, um sie vor Störungen und Raubtieren (z. B. Katzen) zu schützen.

  • Eine Ost- oder Südostausrichtung ist oft vorteilhaft, da zu starke Sonneneinstrahlung (Süden) oder dauerhafter Wind und Regen (Westen) vermieden werden.

  • Koloniekästen für Mauersegler hängt man oft noch höher (mind. 5–6 Meter), da diese Vögel einen freien Anflug und Absprung benötigen.

  • Vermeidung von Lärm und Störungen: Gerade in Betriebsarealen sind oft Maschinenlärm, Verkehr oder andere betriebliche Aktivitäten vorhanden. Idealerweise werden ruhigere Bereiche (z. B. an Rückseiten von Gebäuden oder weniger frequentierten Fassaden) genutzt.

  • Dauerhafte Erschütterungen (z. B. bei Lüftungs- oder Kühlanlagen) können die Brut stören und sollten vermieden werden.

  • Bautechnische Anbringung: In Abhängigkeit von der Fassade (z. B. gedämmte Wärmedämmverbundsysteme, Klinker, Beton) ist auf tragfähige und feuchteunempfindliche Befestigungen zu achten.

  • Vor dem Anbringen sollte ein Abstimmungstermin mit dem Facility Management oder der Immobilienverwaltung erfolgen, um Langzeitfolgen (z. B. Wartung, Reinigung) zu planen.

Pflege, Kontrolle und Instandhaltung

  • Regelmäßige Reinigung: Viele Vogelarten nutzen die Kästen immer wieder, wenn alte Nester oder Parasiten entfernt werden. Eine Reinigung einmal jährlich (im Spätsommer oder frühen Herbst) ist sinnvoll.

  • Bei Koloniekästen kann die Reinigung etwas umfangreicher ausfallen, da mehrere Brutkammern zu inspizieren sind.

  • Monitoring und Dokumentation: Im betrieblichen Kontext kann das Umwelt- oder Facility-Management den Überblick über die Anzahl der belegten Nistkammern, die Brutpaare und die Jungenaufzucht behalten.

  • Daraus lassen sich Langzeittrends ableiten und ggf. weitere Maßnahmen planen (z. B. Aufstockung der Nistplatzangebote, Umgestaltung von Grünflächen zur Insektenförderung).

  • Wartung und Ersatz: Eine stabile Konstruktion (z. B. wetterbeständiges Holz oder Holzbeton) hält in der Regel mehrere Jahre.

  • Schäden (morsche Aufhängungen, Risse im Kasten) sollten zeitnah behoben werden, um das Unfall- und Verletzungsrisiko für Tiere und Menschen zu reduzieren.

Integration ins betriebliche Umweltmanagement

  • Nachhaltige Unternehmensstrategie: Die Bereitstellung von Nist- und Koloniekästen kann Teil einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie sein. Hierzu zählen auch andere ökologische Aufwertungen wie Blühstreifen, Insektenhotels, Baum- und Strauchpflanzungen oder Regenwassermanagement (z. B. Gründächer).

  • Eine gute Vernetzung der Maßnahmen erhöht deren Wirksamkeit. So profitieren Brutvögel von einer reicheren Insektenwelt auf dem Betriebsgelände.

  • Kommunikation und Sensibilisierung: Mitarbeitende und Kunden können über interne Kanäle (Intranet, Newsletter) informiert werden, um Akzeptanz und Begeisterung für das Artenschutzprojekt zu wecken.

  • Öffentlichkeitswirksame Aktionen (z. B. gemeinsame Kastenbau-Aktionen, Patenschaften für Vogelarten, Kinder- und Jugendprogramme) steigern das Bewusstsein für Natur und Umwelt.

  • Synergie mit Zertifizierungen: Bei Gebäudezertifizierungen (DGNB, LEED, BREEAM) können Punkte für naturnahe Gestaltung gesammelt werden. Nisthilfen sind hier ein kostengünstiger und wirkungsvoller Bestandteil des Konzepts.

  • Für den Umweltmanagementstandard ISO 14001 oder EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) lässt sich das Projekt ebenfalls dokumentieren, um die ökologische Leistung des Unternehmens zu belegen.