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Vertikale Fassadenbegrünung eines betrieblichen Großgebäudes

Facility Management: Aussenanlagen » Grünanlagen » Fassadenbegrünung

Vertikale Fassadenbegrünung eines betrieblichen Großgebäudes

Vertikale Fassadenbegrünung eines betrieblichen Großgebäudes

Die vertikale Fassadenbegrünung eines betrieblichen Großgebäudes in einem Trinkwasserschutzgebiet stellt eine anspruchsvolle, aber lohnenswerte Aufgabe dar. Sie erfordert gründliche Vorabklärungen hinsichtlich Baurecht, Wasserrecht und Brandschutz. Eine bedarfsorientierte, automatische Bewässerung in Kombination mit robusten, heimischen Pflanzen und einem geschlossenen Drainagesystem stellt sicher, dass das Grundwasser nicht gefährdet wird. Sorgfältige Materialauswahl, fachgerechte Abdichtung und regelmäßige Wartung sorgen dafür, dass das System über viele Jahre hinweg pflegearm und zuverlässig funktioniert. Der ökologische und repräsentative Nutzen einer solchen Maßnahme ist hoch: Neben der sichtbaren Corporate Responsibility profitieren Mitarbeiter, Besucher und Anwohner von einem verbesserten Mikroklima und einer gestiegenen Aufenthaltsqualität.

Damit wird deutlich, dass eine gut geplante und fachgerecht umgesetzte Fassadenbegrünung auch in sensiblen Trinkwasserschutzgebieten nicht nur realisierbar, sondern in mehrfacher Hinsicht nachhaltig und zukunftsweisend ist.

Einleitung im Facility Management

Einleitung zur Abfallbewirtschaftung

Nachhaltige Architektur mit Struktur

Moderne Gebäudestruktur mit begrünten Flächen und technischer Zeichnung – Beispiel für nachhaltige, effiziente Architektur im Bauprozess.

Eine vertikale Fassadenbegrünung in einem Trinkwasserschutzgebiet erfordert eine besonders sorgfältige Planung. Neben den allgemeinen Vorteilen wie Klimaregulierung, Feinstaubbindung, Lärmdämmung und ästhetischer Aufwertung kommen hier zusätzliche Anforderungen hinsichtlich Wasser- und Bodenschutz sowie möglicher Behördenauflagen hinzu. Ziel ist es, eine dauerhafte, pflegearme und umweltverträgliche Begrünung zu schaffen, die keine negativen Einflüsse auf das Trinkwasser hat.

Schutzgebietskategorien

Trinkwasserschutzgebiete sind in der Regel in Zonen (z. B. Zone I, II, III) unterteilt, die unterschiedliche Einschränkungen und Auflagen nach sich ziehen. Vor Projektstart muss genau geklärt sein, in welcher Zone sich das Gebäude befindet und welche gesetzlichen Vorgaben gelten.

Baugenehmigung und wasserrechtliche Erlaubnis

  • Für Fassadengestaltungen wie eine vertikale Begrünung kann eine Baugenehmigung erforderlich sein, insbesondere wenn sie dauerhaft installiert wird und das Erscheinungsbild des Gebäudes maßgeblich verändert.

  • Da Wasser im Spiel ist (Bewässerung, Drainage), kann zusätzlich eine wasserrechtliche Genehmigung bzw. Ausnahmegenehmigung notwendig sein. Hier lohnt sich die frühzeitige Abstimmung mit der lokalen Wasserbehörde oder dem Umweltamt.

Einsatz chemischer Substanzen

  • In Trinkwasserschutzgebieten sind viele Pflanzenschutzmittel verboten oder stark eingeschränkt. Dies gilt auch für Düngemittel oder chemische Reinigungsmittel, die eventuell zum Einsatz kommen könnten.

  • Gegebenenfalls ist eine Liste zugelassener bzw. verbotener Stoffe zu beachten oder ein separates Antragsverfahren für den Einsatz bestimmter Produkte durchzuführen.

Modulares System

  • Typischerweise kommen vorgefertigte Pflanzkassetten oder -elemente zum Einsatz, die sich an einer Metall- oder Kunststoffunterkonstruktion anbringen lassen.

  • Solche Module sind leicht austauschbar und ermöglichen eine schnelle Montage und spätere Wartung.

Pflanzenwahl

  • Heimische, trockenheitsverträgliche Pflanzen mit geringem Pflege- und Düngebedarf bieten sich besonders an. Beispiele sind Sedum-Arten, Kräuter, kletternde Immergrün-Arten oder andere robuste Stauden.

  • Ein ausgewogener Mix aus immergrünen, blühenden und strukturreichen Pflanzen schafft ganzjährig eine attraktive Optik und fördert die Biodiversität.

Unterkonstruktion und Statik

  • Ein statisches Gutachten ist erforderlich, um sicherzustellen, dass Fassade und Tragwerk das zusätzliche Gewicht (Bepflanzung, Substrat, Wasseraufnahme) tragen können.

  • Rostbeständige bzw. korrosionsgeschützte Befestigungselemente (Aluminium, Edelstahl, beschichteter Stahl) sind für die Langlebigkeit unerlässlich.

Schadstoffarme bzw. -freie Materialien

  • In einem Trinkwasserschutzgebiet muss sichergestellt sein, dass keine gesundheits- oder umweltgefährdenden Stoffe durch Bewitterung, Abrieb oder Auswaschung freigesetzt werden (z. B. Weichmacher, Schwermetalle).

  • Zertifizierte, unbedenkliche Materialien (z. B. DGNB- oder BREEAM-konforme Baustoffe) sind zu bevorzugen.

Substratzusammensetzung

  • Das Substrat sollte torfreduziert oder torffrei sein, um Moorlandschaften zu schützen und eine übermäßige Nährstofffreisetzung zu vermeiden.

  • Eine Nährstoff- und pH-stabile Mischung reduziert zudem die Auswaschungsgefahr in die Tiefe.

Fassadenabdichtung

  • Eine zusätzliche Abdichtungsschicht zwischen Außenwand und Pflanzmodul kann verhindern, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt.

  • Sorgfältig ausgeführte Übergänge (z. B. Sockel- und Anschlussbereiche) sind entscheidend, um unerwünschte Wassereintritte oder Kältebrücken zu vermeiden.

Wasserquelle und Filtration

  • In Schutzgebieten ist Trinkwasser oftmals die einzige zulässige Wasserquelle. Falls Regen- oder Brauchwasser genutzt werden soll, müssen Auflagen zur Wasseraufbereitung (Filter, UV-Anlagen etc.) geprüft werden.

  • Ein Wasserspeicher (z. B. Zisterne) kann überschüssiges Regenwasser auffangen und nach entsprechender Aufbereitung wieder dem System zuführen.

Automatische Steuerung

  • Feuchtigkeits- und Wettersensoren erfassen den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen und steuern die Bewässerung bedarfsgerecht.

  • Bei anhaltenden Regenperioden oder hoher Luftfeuchtigkeit wird die Bewässerung selbsttätig reduziert oder ganz ausgeschaltet.

Abfluss- und Drainagemanagement

  • Um ein unkontrolliertes Abfließen und Eindringen möglicher Substrate oder Pflanzenschutzmittel ins Erdreich zu vermeiden, ist ein geschlossenes oder kontrolliertes Drainagesystem sinnvoll.

  • Sickerbereiche und Filteranlagen können überschüssiges Wasser reinigen, bevor es ins Grundwasser gelangt.

Versiegelung oder Abdichtung kritischer Bereiche

  • Gerade am Sockel oder in Eckbereichen sollten zusätzliche Barrieren errichtet werden, damit das Wasser nur in geplanten Wegen abfließt.

  • Filterschichten in den Pflanzkassetten mindern das Risiko, dass Substratbestandteile und Nährstoffe ausgeschwemmt werden.

Regelmäßige Prüfung auf Leckagen

  • Tropfleitungen, Verbindungsstellen und Auffangwannen müssen in festen Intervallen kontrolliert werden, um Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen.

  • So wird verhindert, dass unbemerkt große Wassermengen in den Boden gelangen.

Minimierte Pflegeintervalle

  • Die Auswahl robuster, anpassungsfähiger Pflanzen verringert den Pflegeaufwand (z. B. wenig Rückschnitt, geringe Düngung).

  • Die automatisierte Bewässerung entlastet zusätzlich, da kein manuelles Gießen erforderlich ist.

Regelmäßige Inspektionen

  • Mindestens halbjährlich sollten Substrat, Pflanzen und Bewässerungstechnik überprüft werden.

  • Abgestorbene Pflanzenteile werden entfernt, unerwünschter Bewuchs (z. B. Moose, Algen an nicht vorgesehenen Stellen) reguliert.

Winterfestigkeit und Frostschutz

  • In den kalten Monaten kann die Bewässerung deutlich reduziert oder ganz ausgesetzt werden.

  • Leitungen sollten entweder entleert oder entsprechend isoliert sein, um Frostschäden zu vermeiden.

  • Auch das Substrat muss winterfest sein, damit Pflanzen den Frost überstehen können (ggf. zusätzliche Mulchschicht).

Düngung und Pflanzenschutz

  • Eine langzeitwirksame Minimaldüngung kann sinnvoll sein. Chemische Dünge- oder Pflanzenschutzmittel sind im Trinkwasserschutzgebiet stark reglementiert oder untersagt.

  • Eine biologische Schädlingskontrolle (z. B. durch Nützlinge) ist bevorzugt, um das Grundwasser zu schonen.

Brandschutzauflagen

  • Für großflächige Fassadenbegrünungen gibt es teils Brandschutzvorschriften (z. B. Brandriegel, Unterbrechungen der Bewuchsebene), damit sich ein Feuer nicht ungehindert an der Fassade ausbreiten kann.

Verankerung und Standsicherheit

  • Neben der Statik ist auch die Verbundfestigkeit der Module wesentlich, um herabfallende Teile (z. B. bei Sturm) zu vermeiden.

  • Regelmäßige Prüfung von Halterungen und Modulen gehört zum Wartungsplan.

Dokumentation und Wartungspläne

  • Ein Pflege- und Wartungshandbuch sollte alle relevanten Informationen enthalten (Pflanzenliste, Bewässerungseinstellungen, Prüftermine, Ansprechpartner).

  • Sämtliche Inspektionen und Wartungsmaßnahmen werden protokolliert, um bei eventuellen Störungen oder Haftungsfragen nachweisen zu können, welche Arbeiten durchgeführt wurden.

Zuständigkeiten und Schnittstellen

  • Klar definierte Verantwortlichkeiten (z. B. intern beim Facility-Management oder extern bei einer GaLaBau-Firma) sind essenziell für reibungslose Abläufe.

  • Ein fester Kommunikationsweg zu Behörden (z. B. Wasserbehörde) sollte bestehen, um im Ernstfall rasch reagieren zu können.

Schonender Umgang mit der Ressource Wasser

  • Eine bedarfsgerechte, automatisierte Bewässerung und ein kontrollierter Wasserkreislauf vermeiden Überschuss und minimieren den Wasserverbrauch.

  • Durch Filter- und Drainagetechnik werden mögliche Einträge ins Grundwasser reduziert.

Positiver Einfluss auf Mikroklima und Luftqualität

  • Vertikale Grünflächen helfen bei der Temperaturregulierung, binden Feinstaub und spenden Beschattung.

  • Durch Verdunstung entsteht eine kühlende Wirkung rund um das Gebäude.

Förderung der Biodiversität

  • Heimische Pflanzen bieten Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und andere Organismen.

  • So entsteht ein kleines Ökosystem, das sich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt.

Corporate Responsibility und Image

  • Eine „grüne“ Fassade signalisiert Umweltbewusstsein und gelebte Nachhaltigkeit.

  • In einem Trinkwasserschutzgebiet gewinnt dieser Aspekt noch mehr Gewicht, da ein sorgfältiger Umgang mit der Ressource Wasser demonstriert wird.

Investitionskosten vs. Betriebskosten

  • Die initialen Kosten für Planung, Statik, Unterkonstruktion und Bewässerungssystem können höher ausfallen als bei einer einfachen Fassadengestaltung.

  • Dafür sinken die langfristigen Betriebskosten durch reduziertem Energiebedarf (Dämm- und Kühleffekt) und geringem Pflegeaufwand.

Förderprogramme

  • In vielen Regionen existieren Förderungen für Fassaden- oder Dachbegrünungen. Insbesondere in Wasserschutzgebieten wird derartige Begrünung teils unterstützt, sofern sie den Grundwasserschutz verbessern.

  • Fördermittel können sowohl von kommunalen Stellen als auch von Umwelt- und Klimaschutzorganisationen bereitgestellt werden.