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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Betrieb von Außenanlagen strukturiert steuern

Facility Management: Aussenanlagen » Betrieb

Der wirtschaftliche und rechtssichere Betrieb von Außenanlagen erfordert ein systematisches Zusammenspiel aus gesetzlicher Betreiberverantwortung (§ 823 BGB), einschlägigen Arbeitsschutzvorschriften (ArbStättV, BetrSichV) und praxiserprobten FM‑Prozessen nach ISO 41001. Wer Wege, Grün‑ und Verkehrsflächen, Spielplätze oder Entwässerungsanlagen verantwortet, muss regelmäßige Prüf‑, Inspektions‑ und Instandhaltungszyklen festlegen, um Schadenersatzrisiken zu minimieren, Werte zu erhalten und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Betrieb von Außenanlagen strukturiert steuern erfordert klare Verantwortungen, saubere Aktenlage, strikte Norm­orientierung und stetige Optimierung. Wer die oben skizzierte Matrix aus Recht, Normen und Prozessen implementiert, wahrt seine Verkehrssicherungs‑ und Betreiberpflichten, minimiert Schäden schon im Ansatz und schafft einen verlässlichen, nachhaltigen Mehrwert für Nutzer und Eigentümer gleichermaßen.

Betrieb von Außenanlagen steuern

Verkehrssicherungspflicht

  • Eigentümer und Betreiber haften deliktisch nach § 823 Abs. 1 BGB, wenn sie Gefahrenquellen auf Außenflächen nicht hinreichend sichern.

  • Die Rechtsprechung verlangt dabei eine „zumutbare Gefahrenvorsorge“, deren Umfang sich an Art, Zustand und Frequentierung der Fläche orientiert.

Arbeitsstätten‑ und Betriebssicherheitsrecht

  • Für außenliegende Verkehrswege gilt die ASR A1.8: Sie müssen jederzeit sicher benutzbar sein; witterungsbedingte Risiken sind z. B. durch Winterdienst organisatorisch abzudecken.

  • Arbeitsmittel – etwa motorisierte Kehrmaschinen oder Bewässerungsaggregate – sind nach § 14 BetrSichV vor Inbetriebnahme und wiederkehrend zu prüfen.

Normative Anforderungen

Handlungsfeld

Kernaussage der Norm

Relevanz im Betrieb

Grün‑ und Vegetationsflächen

DIN 18919 definiert Pflege‑ und Entwicklungsstufen sowie Leistungsbilder der Unterhaltungspflege.

Grundlage für Leistungsverzeichnisse und Kostenermittlung

Baumkontrolle

FLL‑Baumkontrollrichtlinien konkretisieren Prüfintervalle und Dokumentationspflichten gem. BGH‑Urteilen.

Minimiert Haftungsrisiken durch Ast‑ oder Stammbruch

Spielplätze

DIN EN 1176/1177 verlangen visuelle Routine‑, operative und jährliche Hauptinspektionen.

Schutz vor Unfall‑ und Haftungsrisiken

Entwässerung/Leichtflüssigkeitsabscheider

DIN 1999‑100 fordert Fünf‑Jahres‑Hauptprüfungen durch Sachkundige und dokumentierten ordnungsgemäßen Betrieb.

 

Winterdienst

DGUV‑Informationen geben Arbeitsschutzstandards für Straßen‑ und Flächenräumung vor.)

 

Managementsysteme und Prozesse - ISO 41001 und EN 13306

  • ISO 41001:2018 beschreibt Anforderungen an ein FM‑Managementsystem, das Planung, Ausführung, Monitoring und kontinuierliche Verbesserung sämtlicher Facilities – inklusive Außenanlagen – steuert.

  • EN 13306 liefert terminologische Grundlagen und strukturierte Instandhaltungsprozesse, die sich ohne Medienbruch in CAFM‑Systeme überführen lassen.

VDI 3810‑Reihe

  • Die Richtlinie legt Betreiberpflichten, Zuständigkeits‑ und Nachweisprozesse für technische wie nicht‑technische Anlagen fest und kann als „hanseatisches Gewissen“ im Betriebshandbuch verankert werden.

Operative Umsetzung nach FM‑Connect‑Gliederung - Prüfungen & Inspektionen

  • Jahresplan mit Prüfpfaden für Wege, Beleuchtung, Spielgeräte und Abscheider anlegen; Intervalle aus den genannten Normen ableiten.

Instandsetzungen

  • Mängel aus Inspektionen priorisieren (Sofortmaßnahme, kurzfristig < 4 Wochen, langfristige Erneuerung) und nach DIN 18919‑Leistungstexten beauftragen.

Optimierung (KVP)

  • Kennzahlen zu Unfallhäufigkeit, Pflegegrad und Lebenszykluskosten im FM‑Dashboard führen; Verbesserungen systematisch über PDCA‑Zyklen nach ISO 41001 steuern.

Ersatzteil‑ und Vertragsmanagement

  • Wartungsverträge auf VOB/C‑ und DIN‑Konformität prüfen; Ersatzteilbevorratung für spielplatz‑ oder pumpenspezifische Komponenten definieren.

Dokumentation & Nachweisführung

  • Digitale Prüfprotokolle, Fotodokumentationen und Gefährdungsbeurteilungen revisionssicher archivieren; damit trägt der Betreiber seine Entlastungsbeweise vor (§ 280 BGB).

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

  • Die BNB‑Steckbriefe zeigen, dass instandhaltungsfreundliche Außenanlagen die Umweltwirkung und Betriebskosten signifikant reduzieren.

  • Kombiniert man DIN‑konforme Pflege mit smartem Sensor‑Monitoring (z. B. Bodenfeuchte), lassen sich Wasser‑ und Energieverbräuche um bis zu 30 % senken – ein Beitrag zur ESG‑Taxonomie im Immobilienportfolio.