Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Betreiberpflichten im Facility Management

Facility Management: Aussenanlagen » Strategie » Betreiberpflichten

Rechtliche Anforderungen, Betreiberpflichten und bewährte Verfahren

Rechtliche Anforderungen, Betreiberpflichten und bewährte Verfahren

Betriebliche Außenanlagen umfassen alle Freiflächen und baulichen Anlagen, die nicht direkt zum Gebäudeinneren gehören, wie Parkplätze, Zufahrten, Grünflächen, Wege und Entwässerungssysteme. Diese Anlagen sind entscheidend für die Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik eines Betriebsgeländes. Betreiber tragen die Verantwortung, dass diese Außenanlagen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sicher genutzt werden können und nachhaltig betrieben werden. Betriebliche Außenanlagen erfordern eine sorgfältige Planung, Überwachung und Pflege, um sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch den betrieblichen Zielen gerecht zu werden. Betreiber müssen nicht nur Verkehrssicherungspflichten erfüllen, sondern auch ökologische und nachhaltige Aspekte in den Betrieb integrieren.

Durch den Einsatz moderner Technologien und nachhaltiger Lösungen können Betreiber die Effizienz steigern, die Kosten senken und zugleich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben, die Berücksichtigung vielfältiger Nutzungsarten und die Förderung von Inklusion sichern nicht nur die Betriebssicherheit, sondern schaffen ein attraktives und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld.

Rechtliche Grundlagen

Verkehrssicherungspflichten

  • Definition: Betreiber sind verpflichtet, die Sicherheit auf betrieblichen Außenanlagen für alle Nutzer zu gewährleisten.

Rechtliche Grundlage:

  • § 823 BGB (Schadensersatzpflicht): Haftung bei Verletzung der Verkehrssicherungspflicht.

  • § 836 BGB: Haftung des Grundstücksbesitzers.

Pflichten:

  • Regelmäßige Kontrolle und Wartung von Wegen, Parkplätzen und Zufahrten.

  • Beseitigung von Gefahrenquellen wie Schlaglöchern, Eis oder herabfallenden Ästen.

Umwelt- und Naturschutzvorgaben

  • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG): Schutz von Flora und Fauna auf Betriebsgeländen.

  • Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Regelungen zur Versickerung und Entwässerung.

Pflichten:

  • Einhaltung von Vorgaben zur Versickerung von Regenwasser.

  • Schutz von Lebensräumen und Beachtung von Brutzeiten bei Pflegearbeiten.

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Anforderungen an Außenbereiche: Ausreichende Beleuchtung von Gehwegen und Parkplätzen.

  • Sicherstellung von rutschfesten und trittsicheren Oberflächen.

  • Rechtliche Grundlage: ArbStättV Anhang 1.5 (Verkehrswege).

Baurechtliche Vorgaben

  • Bauordnung der Länder: Anforderungen an die Gestaltung und Nutzung von Außenanlagen.

  • DIN-Normen:DIN 276: Kostenplanung für Außenanlagen.

  • DIN EN 14383: Schutzmaßnahmen gegen unbefugten Zutritt und Vandalismus.

Regelmäßige Inspektion und Instandhaltung

  • Zweck: Sicherstellung der Sicherheit und Funktionsfähigkeit.

  • Maßnahmen: Erstellung eines Wartungsplans für Wege, Entwässerungssysteme und Beleuchtungsanlagen.

  • Dokumentation der durchgeführten Inspektionen.

Winterdienst und Reinigung

  • Pflichten im Winter: Schneeräumung und Streupflicht gemäß kommunaler Satzungen.

  • Verwendung umweltfreundlicher Streumittel (z. B. Sand statt Salz).

  • Reinigungspflichten: Reinigungspflichten:

Verkehrssicherheit und Schutzmaßnahmen

  • Verkehrswege: Markierung von Geh- und Fahrwegen.

  • Absicherung von Kreuzungsbereichen durch Beschilderung.

  • Sicherheitsvorkehrungen: Installation von Videoüberwachung und Beleuchtung zur Prävention von Vandalismus.

  • Einfriedung von Gefahrenbereichen (z. B. Teiche, Gruben).

Umweltgerechter Betrieb

  • Regenwassermanagement: Installation von Versickerungsanlagen und Regenwasserrückhaltebecken.

  • Vermeidung von Schadstoffeinträgen in das Grundwasser.

  • Grünflächenmanagement: Pflege von Grünflächen unter Berücksichtigung von ökologischen Aspekten (z. B. Wildblumenwiesen).

Parkflächen und Zufahrten

  • Anforderungen: Planung und Markierung von Stellplätzen für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten.

  • Integration von E-Ladestationen gemäß den Anforderungen der Ladesäulenverordnung (LSV).

Sicherheitsmaßnahmen:

  • Trennung von Fußgänger- und Fahrzeugverkehr.

  • Barrierefreie Gestaltung gemäß DIN 18040.

Lagerflächen und Betriebshöfe

  • Anforderungen:Sicherung von Lagerflächen gegen unbefugten Zutritt (z. B. Zäune, Schranken).

  • Berücksichtigung von Lastanforderungen für Transportfahrzeuge.

Rechtsgrundlage:

  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Lagerung von Gefahrstoffen.

  • ArbSchG: Sicherheitsanforderungen an Betriebshöfe.

Grün- und Erholungsflächen

  • Funktion: Förderung des Wohlbefindens von Mitarbeitern durch naturnahe Gestaltung.

  • Anforderungen: Auswahl heimischer Pflanzen zur Förderung der Biodiversität.

  • Integration von Sitzbereichen und Wegen.

  • BNatSchG: Schutz natürlicher Lebensräume.

Multifunktionale Flächen

  • Beispiele: Veranstaltungsflächen für Betriebsfeiern.

  • Sport- und Bewegungsbereiche für Mitarbeiter.

Planungsanforderungen:

  • Flexibilität in der Nutzung.

  • Sichere Beleuchtung und barrierefreie Zugänge.

Anforderungen an Barrierefreiheit

  • Gehwege und Eingänge: Rutschfeste und leicht begehbare Oberflächen.

  • Planung von Rampen und Aufzügen gemäß DIN 18040.

  • Beschilderung und Orientierung: Taktile Leitstreifen für sehbehinderte Personen.

  • Klare Beschilderung mit kontrastreichen Farben.

Arbeitsplätze im Außenbereich

  • Anforderungen: Gestaltung von Arbeitsplätzen für Personen mit eingeschränkter Mobilität.

  • Bereitstellung von ergonomischen Arbeitsplätzen.

Rechtsgrundlage:

  • SGB IX: Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

Nutzungsvielfalt und soziale Integration

  • Maßnahmen: Schaffung von Räumen für unterschiedliche Bedürfnisse (z. B. Ruhezonen, aktive Zonen).

  • Integration kultureller und sozialer Aspekte in die Gestaltung.

Energieeffiziente Außenbeleuchtung

  • LED-Technologie: Einsatz energiesparender Leuchtmittel.

  • Bewegungssensoren: Bedarfsgerechte Beleuchtung zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Naturnahe Gestaltung

  • Maßnahmen: Integration von heimischen Pflanzen zur Förderung der Biodiversität.

  • Verzicht auf invasive Arten.

Wassermanagement

  • Regenwassernutzung: Sammlung und Nutzung von Regenwasser für Bewässerungssysteme.

  • Versickerung: Planung von Oberflächen mit hoher Wasserdurchlässigkeit.

Kontrollsysteme

  • Digitale Tools: Einsatz von Facility-Management-Software zur Verwaltung von Inspektionen und Wartungsarbeiten.

  • Reporting: Automatische Berichterstattung über Mängel und durchgeführte Maßnahmen.

Dokumentationspflichten

  • Rechtliche Vorgaben: Nachweis über regelmäßige Inspektionen gemäß Verkehrssicherungspflicht.

  • Dokumentation von Umweltmaßnahmen gemäß WHG und BNatSchG.

Effektives Management betrieblicher Außenanlagen

Betriebliche Außenanlagen erfordern eine sorgfältige Planung, Überwachung und Pflege, um sowohl den rechtlichen Anforderungen als auch den betrieblichen Zielen gerecht zu werden. Betreiber müssen nicht nur Verkehrssicherungspflichten erfüllen, sondern auch ökologische und nachhaltige Aspekte in den Betrieb integrieren.

Durch den Einsatz moderner Technologien und nachhaltiger Lösungen können Betreiber die Effizienz steigern, die Kosten senken und zugleich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben, die Berücksichtigung vielfältiger Nutzungsarten und die Förderung von Inklusion sichern nicht nur die Betriebssicherheit, sondern schaffen ein attraktives und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld.